Die Arbeitslosigkeit ist von Juni auf Juli 2018 um 49.000 auf 2.325.000 gestiegen, dies meldet die Bundesagentur für Arbeit (BA) in ihrem Monatsbericht. Den Grund für den Anstieg sieht die BA in der einsetzenden Sommerpause.

Anstieg der Arbeitslosigkeit auf dem Arbeitsmarkt
Monatlich gibt die Bundesagentur für Arbeit (BA) die Zahlen zur aktuellen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt bekannt: Bereinigt um die saisonalen Einflüsse wurde für den Juli ein Rückgang um 6.000 im Vergleich zum Vormonat verzeichnet. Gegenüber dem Vorjahr waren 193.000 weniger Menschen arbeitslos gemeldet. Die Unterbeschäftigung, die auch Personen in entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, ist saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 12.000 gesunken. Insgesamt lag die Unterbeschäftigung im Juli 2018 bei 3.258.000 Personen. Das waren 242.000 weniger als vor einem Jahr.
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sind weiter angestiegen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes hat sich die Zahl der Erwerbstätigen im Juni saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 28.000 erhöht. Mit 44,94 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 580.000 höher aus. Der Anstieg beruht allein auf dem Zuwachs bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Diese ist im Vergleich zum Vorjahr um 746.000 gestiegen. Insgesamt waren im Mai nach hochgerechneten Angaben der BA 32,88 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Nach dieser Hochrechnung hat die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von April auf Mai saisonbereinigt um 43.000 zugenommen. Nach den außergewöhnlich starken Anstiegen in den Wintermonaten hat sich das Wachstumstempo verlangsamt.
Arbeitskräftenachfrage
Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist nach Angaben der BA weiterhin sehr hoch. Im Juli waren 823.000 Arbeitsstellen gemeldet, 72.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt hat sich die Nachfrage gegenüber dem Vormonat um 6.000 erhöht. Der Stellenindex der BA (BA-X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland – ist im Juli 2018 um zwei Punkte auf 256 Punkte gestiegen. Der Vorjahreswert wird um 17 Punkte übertroffen.
Geldleistungen
Insgesamt 705.000 Personen erhielten im Juli 2018 Arbeitslosengeld, 25.000 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im Juli bei 4.176.000. Gegenüber Juli 2017 war dies ein Rückgang von 219.000 Personen. 7,7 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.
Ausbildungsmarkt
Für Ausbildungssuchende haben sich die Chancen auf eine Ausbildungsstelle rechnerisch weiter verbessert, teilt die Bundesagentur mit. Von Oktober 2017 bis Juli 2018 seien bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern demnach 502.000 Bewerber für eine Ausbildungsstelle, damit 10.000 weniger als im Vorjahreszeitraum gemeldet gewesen. Von den Ausbildungssuchenden waren 140.000 im Juli noch unversorgt. Ebenfalls wurden 45.000 Bewerber registriert, die bereits eine Alternative hatten, aber weiterhin auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle waren. Gleichzeitig waren seit Oktober 531.000 Ausbildungsstellen gemeldet. Das waren 21.000 mehr als vor einem Jahr. 201.000 Ausbildungsstellen waren davon im Juli noch unbesetzt. Bis September würden erfahrungsgemäß noch viele bislang unversorgte Bewerber eine Ausbildung oder eine Alternative finden und Ausbildungsstellen noch besetzt werden, schrieb die BA weiter. Wie in den Vorjahren zeigen sich jedoch auch 2017/18 regionale, berufsfachliche und qualifikatorische Ungleichheiten, die den Ausgleich von Angebot und Nachfrage erheblich erschweren.
» Weitere Informationen finden Sie im ausführlichen Monatsbericht der Bundesagentur für Arbeit
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